Ein biopsychosozialer Ansatz
In der Sporttherapie unserer psychiatrischen Einrichtung betrachten und behandeln wir den Patienten ganzheitlich. Der erweiterte biopsychosoziale Ansatz richtet sich nicht nur nach den Krankheitsbildern und Defiziten, sondern orientiert sich auch an den Krankheitsfolgen, Ressourcen und Kompetenzen, die jeder Patient mitbringt. Dabei wird die Anpassung an den Lebenshintergrund des Betroffenen eine große Bedeutung beigemessen.
BEHANDLUNGSANGEBOTE
Das Programm richtet sich an Hauptbeanspruchungsformen und wird in vier Blöcke aufgeteilt:
- Ausdauerschulung
- Koordinationsschulung
- Muskelkräftigung
- Mobilisation (Flexibilität)
Die Patienten werden frühzeitig zu bewegungs-, spiel- und sportspezifischen Aktivitäten ermutigt. Die Aktivierung und Motivierung des Patienten zur Bewegung basiert auf einer vertrauensvollen und stabilen Beziehung zum Therapeuten oder der Therapeutin, die Verständnis, Einfühlungsvermögen, Geduld, Empathie und Zuversicht entgegenbringt.
Folgende Funktionen und Prozesse werden dabei berücksichtigt:
- Körperwahrnehmung als Empfindung, Wahrnehmung von Körperstruktur, der Haltung, des Ausdrucks
- Aktivierung als psychophysische Erregung des Organismus
- Angst als relativ überdauernde Persönlichkeitsdisposition
- Aufmerksamkeit und Konzentration als Wahrnehmungsprozesse unter Einsatz des gesamten Aufnahme- und Verarbeitungssystems des Organismus
- Leistungsmotiv als Bereitschaft zur Steuerung und Regulation des Handelns und Verhaltens
- Kommunikation und soziale Interaktion als Informationsaustausch und aufeinander bezogenes Handeln.
ZIELE
Während der Sporttherapie wird Einfluss auf das negative Selbstkonzept genommen. Das geschieht durch die gezielte Vermittlung von Erfolgserlebnissen. In Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung wird das Angebot stark strukturiert und individualisiert.
Ein wichtiges Ziel der Sporttherapie ist auch eine langfristige Bindung der Patienten an sportliche Einheiten und Aktivitäten.